Kurzgeschichten - sinnlich, fatal ...

Champignons à la greque 
Eine Mordsgeschichte

Wenn Robert lacht, lacht sein ganzer Körper, seine Mundwinkel verziehen sich fast bis hin zu den Ohren, die wiederum leicht abwärts rutschen. Er kiekst erst ein paar Mal bis sein Lachen aus dem Bauch heraus, welcher fröhlich mithüpft, immer stärker anschwillt. Seine Hände schnellen nach oben und die Füße wippen mit. Man sagt, dass nichts so ansteckend sei, wie das Lachen. Nun, Roberts Lachen ist  besonders ansteckend. Wenn irgendwo in der Firma eine Gruppe Menschen herzhaft lacht, so kann man davon ausgehen, dass Robert es ausgelöst hat.

So, wie vor zwei Jahren, als sie einen Betriebsausflug nach Prag unternahmen. Eigentlich wollte Markus alleine mitfahren. Doch Katharina bettelte so lange darum mitzukommen, dass er schließlich einwilligte. Warum hatte er sich nur weich klopfen lassen. Es könnte alles noch in Ordnung sein. Sie wäre Robert nie über den Weg gelaufen.

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Das Versteck
Eine Gänsehaut-Geschichte

Jonas hörte seine Mutter; doch er traute sich nicht zu antworten, denn da war noch ein anderes Geräusch, ein leises Knurren, dass immer stärker wurde. Ihm war unheimlich, denn er war sich sicher, dass der Wolf in der Nähe war. Er igelte sich noch mehr ein. Da ein lautes Bellen. Er hielt sich mit den Händen die Ohren zu - ich muss ganz still sein ... nur, wenn ich ganz ruhig bin ... wenn der Wolf fort ist, holt mich meine Mama hier raus."

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       Kurze 'Sinn'-liche Texte

Das sinnliche Meer
... Sie hielten mit dem Auto oberhalb der Steilküste und gingen den schmalen, steilen Weg zum Strand hinunter. Plötzlich blieb Julia stehen und legte die Hand auf Fabians Schulter.
"Das Meer singt - hörst du es?"
Fabian lauschte: "Du meinst, es rauscht!"
"Nein, es ist als ob im Rauschen eine Melodie zu erkennen ist ..."

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Es gibt eine Reszension für "Das sinnliche Meer", die mich sehr überrascht hat. Der Reszensent muss ziemlich tief in mein Unterbewusstsein gedrungen sein, anders kann ich mir das Ergebnis nicht erklären. » Reszension "Das sinnliche Meer"

Kristallener Regen
Am Freitag Nachmittag schien die Sonne in das Wohnzimmer, ihre Strahlen brachen sich in einer Kristallkugel und tanzten farbenfroh an den Wänden, in den Regalen, auf dem Fußboden. Ich legte eine CD auf (Maria Callas) und hockte mich in den Lichtertanz, sah aus dem Fenster.

Starker Wind fuhr durch die Äste eines Tannenbaumes auf der gegenüber liegenden Seite der Straße. An den Tannennadeln hingen Regentropfen, die in der Sonne glitzerten und mit dem Feuer der Kristallkugel wetteiferten ...

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Wo bist du?
Warum kann ich dich kaum erkennen? Dein Kopf. Rund. Nein, eher wie eine flachgedrückte Melone. Kinnlange braunbläuliche Haare, die links und rechts platt und glatt von dem sonst kahlen Schädel herunterhängen. Dein dralles, wohlgenährtes Gesicht grenzt sich kaum von dem roten Hintergrund ab. Dieses zornesrote Licht, das dich ständig umgibt ...

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... der Beweis, dass ich eine denkende Blondine bin!

Der Stern, der ein Planet war
Vor ein paar Tagen schaute ich von meinem Balkon aus in den Sternenhimmel. Links unter der Sichel des Mondes am südöstlichen Himmel fiel mir ein Stern auf, der ungewöhnlich groß strahlte. Natürlich war mir gleich klar, dass das kein Stern sein konnte, aber vorsichtshalber recherchierte ich im Internet. Gab bei Google "Sternenhimmel" ein und landete auf einer Website, in der ich lesen konnte, dass Mitte August der Planet Jupiter zu sehen sei. Bingo! Das konnte nach der Beschreibung nur Jupiter sein ...

Ich glaube, wenn ich im Mittelalter geboren wäre, wäre mir das sicherlich auch aufgefallen und vielleicht hätte ich diese Erkenntnis anstelle von diesem Galileo Galilei früher verbreitet, dann hätte der arme Mann nicht seine Seele der Kirche verkaufen müssen und wäre auch nicht im Kerker gelandet.

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Der vertrackte Plattenspieler
Meine Wohnung ist gut ausgestattet. Es gibt ein Bett, besser ein halbes Bett. Denn nach meiner Scheidung habe ich das Ehebett zersägt. Leider passte die Hälfte des Bettes nicht dorthin, wo ich sie haben wollte. Nämlich in eine Nische, die mir dafür geeignet schien. Das Bett war zu lang. Also raspelte ich vom Kopfende einige Zentimeter ab. Jetzt passt es und es ist eine gemütliche Schlaf- und Lese-Insel daraus geworden.

Kleiderschrank und Wohnzimmer-Regal fügten sich problemlos ein. Es gibt einen Speisetisch, Stühle, ein halbes Sofa, einen Schreibtisch mit Chef-Sessel. Zur Unterhaltung ist ein Fernseher und eine kleine Hi-Fi-Anlage mit CD-Spieler da. Doch es fehlt ein Plattenspieler. Seit langer Zeit konnte ich meine Schallplatten daher nicht hören. 

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Rhabarber mit Schwindsucht
Gestern durfte ich aus dem Garten des Schwiegervaters meiner Freundin ein paar Stangen Rhabarber pflücken. Was ich damit gemacht habe? Natürlich erst einmal alles gekocht.
Ein Teil davon wurde zu Rhabarber-Grütze, da habe ich ein eigenes Rezept. Nur mit Mondamin - nein, das sieht dann so eklig grün aus. Statt Mondamin verwende ich die "Rote-Grütze mit Himbeergeschmack" von Dr. Oetker. Schmeckt am besten, sieht auch noch gut aus!

Lies ruhig weiter ... dies ist kein altbackener Hausfrauen-Report ... es wird noch spannend!

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